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Welche Bistümer konnten das Gotteslob schon zum 1. Advent 2013 nutzen?

Zur problematischen Einführung des Gebet- und Gesangbuchs

von Kerstin Ostendorf

Am 1. Advent wird das neue Gotteslob offiziell eingeführt, aber nicht überall ist es schon vorhanden

Viel wurde geplant, diskutiert, vorgestellt, geprobt – jetzt wird es ernst. Nach zwölf Jahren Planung wird an diesem Sonntag das erste Mal das neue Gotteslob genutzt. Zumindest in vielen Bistümern.

So lautet an diesem Sonntag die spannende Frage: Wer hat es schon, das neue Gotteslob? Nicht in allen 38 Bistümern, die an dem Mammutprojekt beteiligt sind, wird es ab dem ersten Advent auch genutzt werden können. Grund sind Lieferschwierigkeiten beim Papier im Sommer. Die Druckerei C.H. Beck in Nördlingen druckte einen Teil der Gotteslobausgaben auf dünnerem Papier. Das Ergebnis: Andere Seiten schienen durch, Texte und Noten waren nicht gut zu lesen.

Einige Bistümer, wie etwa Trier und Speyer, verweigerten damals die Annahme von mehreren Zehntausend Exemplaren und forderten einen Neudruck. Das ehrgeizige Ziel von 75.000 gedruckten Exemplaren pro Woche konnte so nicht eingehalten werden.

Noch im September erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, auf der Vollversammlung der Bischöfe in Fulda, dass es Probleme mit dem Druck gebe. An der offiziellen Einführung am ersten Adventssonntag hielt er allerdings fest und kündigte an, dass alle Bistümer bis Ostern 2014 beliefert werden könnten. Tatsächlich scheint dieser Termin – zumindest grob – eingehalten werden zu können, da sich die Druckerei und der Verband der Diözesen Deutschlands als Stellvertreter für die geschädigten Bistümer geeinigt haben. So sollen für die betroffenen 13 Bistümer 30 Prozent der Ausgaben bis zur Karwoche 2014 geliefert werden, die restlichen Bücher bis zum Juli 2014.

In Augsburg und im Südtiroler Bistum Bozen-Brixen rechnet man erst im Mai mit der Auslieferung. »Solange nutzen wir noch das alte Gotteslob«, sagt Stefan Huber, Liturgiereferent in Bozen. Und auch in Mainz und Paderborn ist eine Nutzung im Ostergottesdienst fraglich. Dort wird zwar voraussichtlich ab April das Gotteslob im Handel zu erwerben sein, die Kirchenausgabe, also die Gebet- und Gesangbücher für die einzelnen Kirchengemeinden, werden aber erst im Sommer geliefert.

Aber es gibt auch die positiven Beispiele: Im Bistum Aachen wurden bereits 85.000 Exemplare ausgeliefert. Dort muss aufgrund der großen Nachfrage mittlerweile nachgedruckt werden.

Und auch in den norddeutschen Bistümern Hamburg, Hildesheim und Osnabrück wird seit Anfang November die Kirchenausgabe verteilt. »Wegen der Streitigkeiten zwischen der Druckerei und den Bistümern wurde auch bei uns der Erscheinungstermin dreimal verschoben. Jetzt wird es recht knapp, aber es wird klappen«, sagt Matthias Zumbrägel vom Norddeutschen Metropolie Verlag. Und auch der Verkauf an Privatkunden laufe gut. »Das neue Gotteslob findet große Resonanz.

Teilweise war der Handel auf diesen Ansturm so nicht vorbereitet und die ersten Nachbestellungen laufen ein«, sagt er. Für alle Bistümer gilt übrigens: Die Großdruckausgabe des Gotteslobs wird erst ab dem Frühjahr gedruckt werden. »Das dafür vorgesehene Papier wird nun für die Neudrucke der Bistümer verwendet«, erklärt Zumbrägel diese Verzögerung.

Quelle:

Ostendorf, Kerstin: Dünne Linien, große Botschaft, in: Tag des Herrn, Nr. 48 vom 1. Dezember 2013, S. 4.