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Osterandachten und Fastenandachten

Vorschläge für Andachten zum Fest der Auferstehung des Herrn

Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt (GL 323)

Osterandacht

Lied

Wir wollen alle fröhlich sein (GL 326,1-2)

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes.
A Amen.

Lobet den Herrn mit Pauken und Tanz

V Der Tanz ist allgemeines Zeichen der Freude und Dankbarkeit. Nach dem Durchzug des Volkes Israel durch das Rote Meer führte Mirjam, die Schwester Aarons, den Reigen der Frauen an. Sie nahm die Pauke in die Hand, und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her (vgl. Ex 15, 20).

A Herr, du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt. (Ps 30,12)

V Als David nach dem Sieg über den Philister Goliat heimkehrte, zogen die Frauen aus allen Städten Israels dem König singend und tanzend mit Handpauken, Freudenrufen und Zimbeln entgegen (vgl. 1 Sam 18,6).

A Herr, du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt.

V Bei der Überführung der Bundeslade drehte sich David in einem Prozessionstanz mit aller Kraft vor dem Herrn. So brachten David und das ganze Haus Israel die Lade des Herrn unter Jubel und Posaunenklang nach Jerusalem (vgl. 2 Sam 6,15).

A Herr, du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt.

V Im Gleichnis vom Verlorenen Sohn wird dessen Heimkehr zu seinem Vater mit einem Freudenfest gefeiert, bei Musik und Tanz (vgl. Lk 15,25).

A Herr, du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt.

V Jesus vergleicht die Menschen seiner Zeit mit Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen zurufen: »Wir haben euch auf der Flöte gespielt, und ihr habt nicht getanzt.« (Mt 11,17).

A Herr, du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt.

Lied

Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt (GL 323)

Lesung

Ex 15,1-6.18-21: Der Herr ist hoch und erhaben. Rosse und Wagen warf er ins Meer

L Lesung aus dem Buche Exodus.

Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben. Rosse und Wagen warf er ins Meer. Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden. Er ist mein Gott, ihn will ich preisen; den Gott meines Vaters will ich rühmen. Der Herr ist ein Krieger, Jahwe ist sein Name. Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer. Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer. Fluten deckten sie zu, sie sanken in die Tiefe wie Steine. Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke; deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind. Der Herr ist König für immer und ewig. Denn als die Rosse des Pharao mit Wagen und Reitern ins Meer zogen, ließ der Herr das Wasser des Meeres auf sie zurückfluten, nachdem die Israeliten auf trockenem Boden mitten durchs Meer gezogen waren. Die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen mit Paukenschlag und Tanz hinter ihr her. Mirjam sang ihnen vor: Singt dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben! Rosse und Wagen warf er ins Meer.

Impuls

L In vielen Religionen ist der Tanz neben dem Opfer eine der wichtigsten Kulthandlungen. Der Tanz ist Ausdruck dafür, dass der Mensch innerlich bewegt ist. Im ägyptischen Totenkult war der Tanz ein Symbol für die Hoffnung auf die Auferstehung. Der Tanz um das Goldene Kalb war ein kultischer Tanz um einen heiligen Gegenstand, an dessen Macht die Tänzer partizipieren wollten. Als König Herodes an seinem Geburtstag ein Fest feierte, tanzte die Tochter der Herodias und fand den Beifall des Königs. Durch dessen Gönnerlaune wurde Johannes der Täufer enthauptet. Diese negativen Beispiele von Körperbewegungen führten im Frühchristentum zu einer Ablehnung, so dass der hl. Johannes Chrysostomus das Wort prägte: »Wo man tanzt, ist der Teufel.« Vom hl. Augustinus stammt hingegen die positive Formulierung: »Wer singt, der betet doppelt; wer tanzt, der betet dreifach!« In den Psalmen wird zum Tanz aufgefordert. Gottes Name soll beim Reigentanz gelobt werden, man soll ihm spielen auf Pauken und Harfen. (Ps 149,3)

Auzug aus dem Buch »Du bist der Weg... Andachten für die Fasten- und Osterzeit zum neuen Gotteslob«, erschienen im St. Benno Verlag. S. 58–61.

Kreuz, auf das ich schaue (GL 270)

Fastenpredigt

Lied

O du hochheilig Kreuze (GL 294, 1–5)

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

V Heilig Kreuz, du Baum der Treue, edler Baum, dem keiner gleich, keiner so an Laub und Blüte, keiner so an Früchten reich: Süßes Holz, o süße Nägel, welche süße Last an euch!

A Beuge, hoher Baum, die Zweige, werde weich an Stamm und Ast, denn dein hartes Holz muss tragen eine königliche Last, gib den Gliedern deines Schöpfers an dem Stamme linde Rast.

V Du allein warst wert, zu tragen aller Sünde Lösegeld, du, die Planke, die uns rettet aus dem Schiffbruch dieser Welt. Du, gesalbt vom Blut des Lammes, Pfosten, der den Tod abhält.

A Lob und Ruhm sei ohne Ende Gott, dem höchsten Herrn, geweiht. Preis dem Vater und dem Sohne und dem Geist der Heiligkeit. Einen Gott in drei Personen lobe alle Welt und Zeit. Amen.
Fortunatus Venantius (6. Jh.)

Lied

O du hochheilig Kreuze (GL 294, 6–10)

Lesung

Phil 2,6-11: Christus Jesus erniedrigte sich; darum hat ihn Gott über alle erhöht

L Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper. Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: »Jesus Christus ist der Herr« – zur Ehre Gottes, des Vaters.

Impuls

L Wenn sich zwei Menschen lieben, sind sie gerne beieinander. Selbst wenn sie getrennt sind, ziehen sie sich einander wie Magneten an. Auch das Kreuz des Herrn ist wie ein Magnet. Jesus, am Kreuze erhöht, zieht alle an sich. Der Gekreuzigte ist der Anziehungspunkt. Wir rühmen uns des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, denn in ihm ist uns Heil, Auferstehung und Leben geworden. Gott hat das Heil der Welt auf das Holz des Kreuzes gegründet. Vom Baum des Paradieses kam der Tod, aber vom Baum des Kreuzes erstand das Leben. Das Kreuz ist ein Zeichen, dem wir vertrauen können. Es schenkt uns Kraft, damit wir unsere Aufgaben bewältigen können. In seiner Nähe brauchen wir nicht zu verzagen. Haben wir Mut, zum Kreuz zu gehen:

In den Wundern der Natur
findest du Gottes Spur.
Doch willst du ihn noch größer sehn,
dann bleib an seinem Kreuze stehn.

Stille

Lied

Das Kreuz, auf das ich schaue (GL 270, 1–3)

Psalm

Psalm 96: Der Herr, König und Richter aller Welt (GL 54,2)

V/A Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

V Singet dem Herrn ein neues Lied, * singt dem Herrn, alle Länder der Erde!

A Singt dem Herrn und preist seinen Namen, * verkündet sein Heil von Tag zu Tag!

V Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit, * bei allen Nationen von seinen Wundern!

A Denn groß ist der Herr und hoch zu preisen, * mehr zu fürchten als alle Götter.

V Alle Götter der Heiden sind nichtig, * der Herr aber hat den Himmel geschaffen.

Auzug aus dem Buch »Du bist der Weg... Andachten für die Fasten- und Osterzeit zum neuen Gotteslob«, erschienen im St. Benno Verlag. S. 8–11.