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Weihnachtsandachten

Andachten zum Fest der Geburt des Herrn

Oh du fröhliche, oh du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit (GL 238) – Andacht mit Lichtfeier

Lied

O du fröhliche (GL 238,1-3)

Der Leiter / die Leiterin der Andacht zieht mit einer brennenden Kerze ein, macht eine Verneigung vor dem Altar, stellt die Kerze auf einen Leuchter bei der Krippe und begrüßt von dort die Mitfeiernden. Hier liegt auch ein Docht zum Entzünden der Kerzen der Gläubigen bereit.

Begrüßung

V Christus das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Darum dürfen wir uns freuen, denn Weihnachten ist eine gnadenbringende Zeit. Christus wollen wir mit brennenden Kerzen huldigen.

Die für die Mitfeiernden vorbereiteten Kerzen werden entzündet und bleiben die ganze Feier brennen.

Kyrierufe

V Herr Jesus Christus, du bist in einem Stall geboren.

A Kyrie eleison

V Durch deine Geburt wurde die Nacht hell.

A Kyrie eleison

V Du wurdest Mensch und teilst unser Schicksal.

A Christe eleison

V Du bist das Licht, das jeden Menschen erleuchtet.

A Christe eleison

V Du bist das Wort, das Fleisch geworden ist.

A Kyrie eleison

V Du zeigst uns den Weg zum Vater.

A Kyrie eleison.

Lied

Nun freut euch, ihr Christen (GL 241,3-4)

Evangelium

Joh 1,1-5.9-14 Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt

L Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Stille

Impuls

L »Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.« (Joh 1,14)

Damit Weihnachten nicht ein Traum bleibt, lassen wir uns heute die Weihnachtsgeschichte anders erzählen. Nicht in poesievoller Weise des Lukasevangeliums, sondern in einem theologischen Höhenflug des Evangelisten Johannes. Im Prolog, mit dem das Johannes-Evangelium beginnt, hörten wir einen unüberschreitbaren Höhepunkt der neutestamentlichen Christusaussagen:

»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott … Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.« (Joh 1,1-2.14)

In diesem Evangelium wird die Bedeutung der Geburt Christi verkündet. Jesus ist nach dem Verständnis der Kirche kein gewöhnliches Kind, sondern er ist der Sohn Gottes – oder wie es Johannes in der Sprache des griechischen Kulturraumes nennt: Das Wort, das von Anfang an war (vgl. Joh 1,1).

Priesteranwärter wurden einmal von ihrem Spiritual gefragt: »Wissen Sie eigentlich, was die traurigste Wahrheit in der ganzen Heiligen Schrift ist?« Sie überlegten hin und her und konnten keine richtige Antwort finden. Dann gab er sie ihnen selbst: »Die traurigste Wahrheit steht im ersten Kapitel des Johannesevangeliums. Sie lautet:

»Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt … aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.« (Joh 1,9-11)

Der Spiritual fragte seine Priesteramtskandidaten weiter: »Wissen Sie, warum die Menschen das nicht begreifen?« Und er gab gleich selbst die Antwort: »Weil es so einfach ist. Die Menschen damals wie heute wollen immer alles kompliziert haben, bevor sie es annehmen. Aber Gottes Botschaft ist ganz einfach.«

Engel des Herrn

V Dreimal am Tag läuten die Glocken der katholischen Kirchen. Sie laden uns ein, an die Menschwerdung Gottes zu denken. Wir beten gemeinsam:

V Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,

A und sie empfing vom Heiligen Geist. Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.

V Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn;

A mir geschehe nach deinem Wort. Gegrüßet seist du, Maria …

V Und das Wort ist Fleisch geworden

A und hat unter uns gewohnt. Gegrüßet seist du, Maria …

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter,

A dass wir würdig werden der Verheißung Christi.

V Lasset uns beten. – Allmächtiger Gott, gieße deine Gnade in unsere Herzen ein. Durch die Botschaft des Engels haben wir die Menschwerdung Christi, deines Sohnes, erkannt. Führe uns durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. Amen.

Segensbitte

V Die Engel haben den Frieden Gottes den Hirten verkündet. Dieser Friede begleite uns durch diese selige und gnadenbringende Zeit. Das Wort Gottes ist Mensch geworden, es wohne in unseren Herzen und schenke uns Gnade und Freude. So segne und begleite uns der uns liebende Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

A Amen.

Lied

Gelobet seist du, Jesu Christ (GL 252,1-5)

Quelle: Chrysostomus Ripplinger: Freut euch, ihr Christen. Advents- & Weihnachtsandachten zum neuen Gotteslob, St. Benno Verlag 2013, S. 52ff.